Seeleuchten über Yol-Ghurmak

Yol-Ghurmak. Anfang Zholvar wurden von der Bevölkerung Yol-Ghurmaks seltsame Laute und einige Male auch helles Leuchten von der Mitte des Sees beobachtet. Als dieses bis zur Mitte des Mondes an Stärke zunahm, wurden die Bürger der Stadt berechtigt doch etwas unruhig. Anfragen der Greifenbalg-Redaktion an das Kanzleramt oder an die ansässige kaiserliche Reichs-Zauberschule wurden sofort mit der Begründung abgewiesen: "Dieses sei ein natürliches Phänomen, sogenanntes Seeleuchten, welches alle Jahre wieder aufträte". Jedoch ergaben Nachforschungen bei der Bevölkerung, daß niemand dieses Seeleuchten auch schon einmal gesehen, erlebt oder aus irgendwelchen Sagen gehört hätte. Stetiges Nachfragen und Nerven (Drei Redakteure sind seitdem als ewiges Teil der Steinbrücke zur Zauberschule zu bewundern) ergab dann doch endlich, daß dort in der Mitte des Sees durch ein magisches Ritual ein mächtiger Verbündeter gewonnen werden sollte. Dieses Ritual wurde durchgeführt von seiner kaiserlichen Hoheit Galotta I. persönlich, Portifex Maximus und Hochprophet der Borbarad-Kirche Xeraan und Hauptmann De Moriet. Wer dieser mächtige Verbündete jedoch sein soll, konnte bis zum Redaktionsschluss nicht in Erfahrung gebracht werden. Es ist jedoch bekannt, dass eines Nachts zum Ende des Zholvar und zu seiner Stunde ein gleißendes Licht vom Himmel herab viel. Anschließend wurde das Seeleuchten nicht wieder beobachtet. Ob das Ritual erfolgreich verlaufen ist, wurde vom Kanzleramt nicht bekannt gegeben.

Wo ist die Zeit geblieben?

Bjaldorn. Unverantwortlicher Umgang mit der Zeit einiger Söldner wird dem arkanen Beirat zu Bjaldorn, Korwin Corweihler, vorgeworfen. Hauptmann Lerbart Grimmbier - nach eigenen Aussagen selbst Opfer arkanotemporaler Influenzen durch seinen Berater - gibt an, den vor Langeweile mit Zeitmagie experimentierenden Corweihler in flagranti bei nicht abgesprochenen Personenexperimenten ertappt zu haben. Corweihler rechtfertigt sein Tun mit der Begründung, Hauptmann Grimmbier hätte von der Materie eh keine Ahnung!

Trotz lang anhaltender Ruhe im Einsatzgebiet, klagte der Proband anschließend über innere Unruhe und akute Zeitknappheit. Da auch der Hauptmann Symptome dieser Art verspürte, erhärtete sich der Verdacht unerlaubter Zeitverschwendung durch nicht genehmigte Temporalmagie.

Wo allerdings die abhanden gekommene Zeit, sozusagen die Tempus Delicti, geblieben ist, kann zur Stunde niemand mit Gewißheit sagen. Korwin Corweihler muß, sollte sich der Vorwurf als gerechtfertigt herausstellen, mit einem massiven Iribaarpakt rechnen!

Söldner, die etwas über den Verbleib der verlorenen Zeit wissen, wenden sich bitte an die Stadtkommandantur. Für Hinweise, die zur Wiederverwertbarkeit der gestohlenen Zeit führen, ist eine Belohnung von mindestens einer halben Stunde Tempus Stasis ausgesetzt!

Sphairenvorhersage

Massive Stürme über der blutigen See haben massig Tang an die Küsten gespült. Die Folge sind schwere blutige Durchfälle der Küstenbwohner, die sich davon Tee gekocht haben. Man muß kein Prophet sein, um daraus weiterhin deftiges Scheißwetter ableiten zu können.

Zentralfestland liegt unter zholvarschen Matrizen, dadurch Störungen bei Lichtzauberei. Blendwerke und andere Täuschungszaubereien können eigeninitiativ werden. Über Maraskan starke Astralbänke, die starke Mutationsgefahr mit sich bringen. In Ausläufern sprunghafte Sphairentätigkeit mit heftigen Flußröhrenergüssen über Oron bis in den tiefen Belkelel. Keine Meldungen aus Gloranien; hier sind die Sphären weitgehend eingefroren.

Es ist allgemein verstärkte Attentäterwillkür unter Untoten zu erwarten. Mitte des Mondes feuerrotes Limbusglühen möglich, in Oron mit Tendenzen zum Lippenrot.

Unstete Zahlungsmoral fordert Konsequenzen

Mendena. Die liederliche Moral, die von zahlreichen Piratenhaufen der Küste Xeraaniens bei der Einhaltung ihrer freiheitserhaltenden Kontrakte gezeigt wird, erweckt immer mehr den Zorn des Portifex Maximus. Neben fadenscheinigen Ausreden, es gäbe nichts mehr zum Auszubeuten, scheinen immer mehr Piraten unter doppelter Flagge zu fahren, oder gar offenkundige Fahnenflucht zu begehen.

Im Sinne der gutnachbarschaftlichen Verhältnisse zu Haffax hatte Xeraan bislang davon abgesehen, auf einer Auslieferung der flüchtigen Piraten zu bestehen. Jetzt aber äußerte sich der Hochprophet dahingehend, daß künftig jeder Pirat einen Charyptorothpaktierer an Bord zu haben gehalten ist. Kapitäne, die einen solchen nicht vorweisen können, sollen ohne Gnade zum Tod durch Uriel-Ertrinken verurteil werden.

Aus den Reichen (Serie Nr. 3)

heute: Im Gespräch mit Rayo Brabaker, Komtur von Tuzak

Greifenbalg: Herr Brabaker, seit etwa einem Erzzyklus seid Ihr nun Komtur vom Tuzak. Wie hat dieses Amt Euer Leben verändert?
Rayo Brabaker: Junger Freund! Gold ist nicht alles...

Kommentar

Havena/Kuslik. Durchlaucht Romin Galahan, Prinzgemahl der albernischen Königin, was für ein Held hättest Du für das Königreich und dessen Volk sein können! Hättest Du vorher einmal richtig nachgedacht, so hättest Du gewusst, mit wem Du die Schlacht hättest gegen diese verblendeten Horasier schlagen müssen. Dann wärest Du jetzt wieder der rechtmässige Regent Kusliks mit allen verbundenen Titeln. Stattdessen gibst Du Dich mit solch einem Pack ab, welches stets nur besoffen sich in schäbigen Spelunken rumtreibt. Und Dein Heermeister, so ein Verräter, so einer wäre bei uns gleich geopfert worden, wendet sich mitten in der entscheidenden Schlacht von seinem Befehlshaber ab. So etwas, Romin, hätte es mit uns nicht gegeben. Also denk nächstes mal nach und frag Deine wahren Freunde.

Dann klappt es auch mit Kuslik!

Notizen aus den aufständischen Provinzen

Ilsur'zuul. Erfreuliche Kunde ereilt uns aus dem mittnächtlichen Xeraanien. Am Tage des hochheiligen Nagrachsfestes gelang es einer Speerspitze Elitesöldnern unter der Leitung von Oberst Xytur von Buluhath den verwesten Kadaver des Usurpators Kunibald Ehrenstein zu finden. Die stinkenden Überreste wurden zerteilt und sollen nun über die freien tobrischen Reiche verteilt werden. Der Verweser von Warunk hat bereits Interesse am 'Schädel vom Menschenaas' bekundet, doch unser Portifex Maximus wünscht zuvor noch ein - hoffentlich gewinnbringenden - Plausch mit dem Ehrenstein zu führen.

Port Galxul. Wie unser Korrespondent aus Kreisen der freien Freibeuter Xeraaniens berichtet, macht die Expansion des Einzugsgebietes große Fortschritte. Jüngst konnten tüchtige Seesöldner wenige Blutseemeilen vor Valusavar einen Handelkonvoi bornischer Schiffe stellen. Wie kleine Agrimoth-Lämmer wurden sie erst geschoren und dann zur Schlachtbank geführt. Admiral Darion Paligan wird das güldene Klimpern erfreuen.

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Belkelels Tip für heute:

Mann muß nicht alles schlucken!