Für nur 3 Borbarand erhaltet Ihr ein Tagebuch von Jo Phejan Veloza über den Regenwald von Maccio Vellis, auf dessen Ledereinband die kupfernen Worte prangen "Mangrovenjäger". Ihr stürzt Euch so denn auf einige Auszüge:
9 Grundgesetze des Dschungels
1. Glaube nie, was du siehst. Denke an das, was du nicht siehst.
2. Blau, purpur und rot bedeutet Tod.
3. Vetraue keinem Tsana.
4. Gehe nie nach Al'Anfa bei Neumond.
5. Wasser ist Feindesland.
6. Mach' kein Feuer im tiefsten Inneren des Dschungels.
7. Niemand ist schneller als ein Jaguar.
8. Blicke nie zurück
9. Hokas Reich ist weit...
Blutegel
Man unterscheidet die Egel in den Bergen des Wassers in drei Arten:
a) Mangrovenjäger (schwarz bis dunkelblau)
ca. 6 Finger große Exemplare, die sich von Bäumen fallen lassen, deren Krone Wasserbehälter zum Überleben zur Verfügung stellen, also z.B. Weißlicht, Südaskkiefer und Weiran. Sie injizieren ein Gift, das jedoch auch seine guten Seiten hat, wenn man selbst die Dosierung vornimmt. Es hilft gegen Sumpffieber und kann gegen Borbaradmoskitos immunisieren. Das Gift eines Mangrovenjägers kann jedoch auch tödlich sein. Gegengift: Bungasaft aus den Stengeln der Bungapflanze.
b) gemeiner Egel (oder Landegel/rot oder grün)
ca. 3 Finger lang, beißen sich fest, sollten Teile der Egel im Körper verbleiben, können sich Entzündungen einstellen, mehr ist mir nicht darüber bekannt, denn das Innere des Dschungels, ihr Zuhause, ist mir eh zu gefährlich...
Großechsenjagd
Blasrohre sind die treffsichersten Waffen bei der Großechsenjagd.
Am besten baut man zuvor jedoch eine Attrappe eines Einbaumes
und träufelt frisches Blut eines Tieres oder Menschen, ca.
2 Liter, in den selbigen. Schon bald werden sich Echsenköpfe
im Wasser abzeichnen (am besten zu sehen in der Dämmerung,
wegen dem reflektierenden Panzer und den hellen Augenpaaren).
Daraufhin muß man zwei weitere Einbäume bereit halten.
Eines stößt nun ins Wasser, vorne sollte der Blasrohrjäger
sitzen, mit einem Giftpfeil gefüllt mit Sjakrana oder Regenbogenfeuer.
Daraufhin benötigt man ein bis zwei Mann im gleichen Einbaum,
vielleicht mit Armbrüsten, die Bolzen sollten mit Widerhaken
un einer ca. 15 Schritt langen festen Schnur versehen sein. Jetzt
muß zumindest ein Bolzen innerhalb von 10 Sekunden sein
Ziel treffen. Der Blasrohrschütze nimmt nun seinen Speer
und sticht auf das Tier ein, während die anderen versuchen,
den Fastkadaver an Land zu ziehen. Während der gesamten Zeit
ist der andere Einbaum damit beschäftigt, andere Tier von
der Beute fernzuhalten, der gefährlichste Teil des Unterfangens...
Wie man einen Einbaum baut ?
Holz nur vom Stamm des Mamou oder Wairans. Vor allem der Mamou ist schwer von anderen Bäumen zu unterscheiden, der andere selten anzutreffen. Wichtige Punkte:
-Mamou hat eine fast glatte hellgrüne Rinde (fast wie der Satu)
-Mamou entwickelt sofort Harz, das hellorange ist im Gegensatz zum Satu, der dunkeloranges Harz besitzt
-Mamouzweige haben nie mehr als 12 Verzweigungen
-Mamoublätter sind ca. ein Fuß lang, etwa zweimal so groß wie Satu
Hat man das Holz ausgewählt, sollte man sich einen Stamm
von 10-12 Schritt abhacken und mit dem entstehenden Harz mögliche
Löcher zukleistern (eine Scheißarbeit) und dann den
ungefähr eineinhalb Schritt dicken Stamm zu zwei Teilen von
3, also einen Schritt tief aushöhlen. Als Ruder eignen sich
die langen Äste des Satu am besten.
Boabungaha wird aus den drei Pflanzen Kolkarinfarn,
Boagarna und Bungakraut gewonnen, dabei wird Kolkarinfarn in Wasser
aufgelöst, Boagarna wird hinzugegeben, der Extrakt gekocht
und getrocknet und mit Bungakraut dazwischen zerhackt. Schließlich
wird das ganze in Honig geröstet (Dabei sollte man ein Tuch
vor dem Mund bewahren, um Vergiftungen zu vermeiden.)
Regenbogenfeuer oder auch Bilbafal ("Flußspielblender")
ist eine Mixtur aus Blättern des Höllenkrauts, außerdem
einer Art Schlafgift der Mohas, dessen Name Sauwebil mir wohlbekannt
ist, aber die Gestalt oder Komposition ? Nie war es mir bekannt,
so etwas zu Gesicht zu bekommen. Wir tauschten Blibafal gegen
das gute Seil aus Bethana und Blasenheizer von Meister Pockenbacke
in Neetha ein, ein lohnenswertes Geschäft wohl auch für
die Tsana, den listigsten Stamm dieses gefährlichen Dschungels
südlich von Mengbilla. Hinzu kommen noch die Zähne von
Dschungellüchsen, die im Gift der Regenbogenviper aufgelöst
werden. Aber auch hier sind mir die Verhältnisse nicht bekannt.
Und da ich nicht als Boabungahalter enden möchte, möge
der Leser selbst über Interesse und Selbstgefährdung
entscheiden. Die Auswirkungen von Bilbafal scheinen nur bei Echsen
tödlich, Menschen verfallemn in Apathie oder Wahnsinn...
Jetzt haben sie aber genug erfahren...