Stammesbuch "Fänge des Rotschweif"

1. Teil - Spielhilfe für DSA und Werwolf-Die Apokalypse - C.Riedel

"Wandle die Form, spür den Wind,

wandle die Form, spür den Wind,

das ist den Sinn des Lebens,

im Herzen der Krieger Sumus."

Einführung - Vertrieben !!!

Sumu wird sich rächen. Eines Tages kommt die Zeit der großen Wölfe zurück. Wurden wir nicht gnadenlos aus den Wäldern der Sichel vertrieben ? War es nicht der gnadenlose Herr Eures Winters, der Euch den Befehl gab, die Silberwölfe zu vertreiben. Ja, ihr mögt ein Geweihter Eurer Herrin Rondra sein und ja, in diesen Zeiten, da der dunkle Herr nach der Krone des Kontinentes greift, da sollen wir plötzlich wieder Euer Freund sein, der große Bruder, der seine Fänge ausstreckt und Euch beschützt. Euer Schwert ist zu kurz gegen die Lanze des Verrates und ihr sucht nach den Klauen, die ihre Wunden in den kalten Gegner schlagen. Doch wir, die Fänge des Rotschweif, wissen um die Gnadenlosigkeit der Welt. Und wir bekämpfen sie, wo wir sie sehen. Denn die Gnadenlosigkeit hat Sumu noch nie gut getan und wird es auch nie tun. Wir heulen ob der Ungnade, in die wir fielen, und wir heulen, ob der Ungnade, die sich Euch als der finstere Herr der Dämonen darstellt. Doch unser Schmerz des Verlustes ob dem Eiskristall ist schwach, er wird übertont von den dunklen Horden des Ehernen Schwertes, wo sich Tänzer der Schwarzen Spirale aus dem Siebenzack des nimmerschmelzenden Eises schälen, er wird übertönt von den schreienden Blumen, den ächzenden Bäumen und den platzenden Fischen, die in den Bann der großen Archen geraten, und sie wird übertont wird von den bösen Prophezeiungen unserer Verbündeten im Norden. Ihr ward es, die uns gleichmachten mit den Rotpelzen, ihr seid es, die noch heute unschuldige Rothaarige verbrennen, weil ihn ihnen das Klagelied des Himmels stark ist. Und dies ist die Stunde der Abrechnung...


Erstes Kapitel: Rotschweifs Klagelied

Die Geschichte der Fänge Rotschweifs

Die Welt war jung, Dere ein flaches Antlitz, Sumu streichelte zart ihren Körper und Los blickte aus der Unendlichkeit auf sie herab und sah die Vollendung der Schönheit, er, Meister der Zauberkunst und des Unmöglichen, mußte sehen, daß seine Kunst in einer Gestalt ein Ende fand. Nichts wäre so perfekt wie diese Frau, die er erblickte, als die Welt jung war. Der Weg war weit zu seinem Schatz, doch er stapfte munter durch das Universum, überzeugt, daß es nichts geben könne, was seiner Manneskraft widerstehen möge oder ihn im Ringen um diese Frau übertraf. Doch die beiden waren nicht allein im Universum und die begehrte Jungfer, deren Leib so die Vollkommenheit ausstrahlte, zog Gorfang, den Großen, ebenso an, wie Los. Er fletschte seine Zähne und grinste bitter seinem Kontrahenten entgegen, den er in weiter Ferne nahen sah. Er wäre als erster bei der schönen Frau angelangt, aber er wollte es nicht, er wollte verweilen und seinem Konkurrenten stellen, wie es eines wahren Wolfes würdig ist. Und Los passierte ihn auf seiner Reise, als Gorfang rief: "Zauberer, was stapfst du so schnell durch die Weiten des Universums ?"Los beachtete ihn nicht, sondern ging schnurstracks weiter. Gorfang stand auf und folgte ihm. Er setzte ihm nach und rief nach ihm: "Zauberer, du kannst nicht so tun, als wärest du allein, denn du bist es nicht. Ich will dich zur Rede stellen." Los blieb stehen und fuhr mit seiner Pranke aus. Er schob Gorfang mit einem kurzen, sanften Streich an die Seite und setzte seinen Weg fort. Gorfang war wütend ob dieses Taugenichts und nachdem er sich ein wenig kontrolliert fühlte, lief er in großen Sprüngen hinter dem Zauberer hinterher. Los sah ihn in seinem inneren Auge kommen, doch die riesige Kehle und die spitzen Reißzähne überraschten ihn, noch bevor sein Feuerstrahl Gorfang etwas anhaben konnten. Gorfang schlug ein großes Stück Fleisch aus der Schulter des Meisters des Unmöglichen heraus. Seine Augen leuchteten in einem underischen Licht und seine Zähne blinkten wie frischpolierte Schwertklingen. Genüßlich zerkaute er den Fleischklumpen und besah den Gegner. Los war empört, er besah sich die Wunde und fokussierte den Feind mit den Augen. Nun mußte er zunächst seine Wunde versorgen und Gorfang nutzte die Gunst der Stunde. Als Los sich abermals der Wunde zuwandte, sprang er auf und warf den Zauberer auf den Rücken, Los Kopf prallte auf das Universum und zersprang wie eine Nußschale. Triumphierend blieb Gorfang noch ein paar Tage auf dem Besiegten stehen und sang sein Lied. Dann machte er sich auf, das Herz der Geliebten zu erobern. Er nahm es im Sturm, als Sumu von seinen Heldentaten vernahm, die er alle nur ausgeübt hatte, um ihr Herz zu gewinnen. Und es dauerte nicht lange und die beiden hatten einen Sohn, den ersten Sohn, den sie Rotschweif nannten; denn so hatte Sumu ihren Geliebten das erste Mal gesehen, wie ein roter Schweif im Universum war er zu ihr getrieben, vom Blut seines Gegners gezeichnet. Rotschweif folgte seine Schwester Liska und sein Bruder Reißgram, bis Los erwacht war. Er, einer der Unsterblichen, war wieder geheilt, wenn auch langsam und erblickte abermals die Schöne. Und wie ein Derwisch rannte er auf sie zu. Gorfang schlief, als Los seine Geliebte erreicht hatte. Sumus Herz war zu groß, um ihn zurückzuweisen, und der Fremde war schöner an Gestalt, denn ihr Mann. Sie erzählte ihm von ihrer Zusammenkunft mit Gorfang und ein lauter Schrei hallte durch das Universum: "Wo ist diese Bestie, die mich einst zum Krüppel schlug ?" Sumu war erschüttert, als sie die Worte vernahm. Los jedoch konnte Gorfang nicht erblicken, sah jedcoh, daß Sumu wieder einmal Kinder im Leibe trug. "Frau, ihr müßt mir vertrauen, ihr gebärt zwei Monster in Euch. Ich werde sie erschlagen." Rotschweif hörte das und wollte seiner Mutter und seinen ungeborenen Brüdern oder Schwestern zur Hilfe kommen, doch er kam zu spät. Der erste Hieb traf die Ungeborenen und der zweite Rotschweif. Er heulte laut auf, doch sein Vater war ein schlechter Vater und fuhr fort in seinem Bemühen um Schlaf. Schon hob Los die Hand, um auch die kleinen Wölfe, Liska und Reißgram zu erschlagen, doch als er die traurigen Augen Sumus sah, brachte er es nicht über sich. So nahm er nur die Frau mit sich und überließ die Kinder ihrem Vater und ihrem Schicksal. Ein paar Tage später wurde Gorfang wach, Liska schrie und Reißgram konnte kaum mehr schreien, so sehr war er erschöpft. Rotschweif aber hielt unentwegt Wache über seinen Bruder und seine Schwester. Gorfang maß maßlos empört darüber, was geschehen war und ermachte Rotschweif für den Fehler verantwortlich. Sofort müßten sie auf die Suche gehen und so wurde es gehalten. Die Suche dauerte Jahre und es gab kein Anzeichen von der Mutter und es war Rotschweif, der seinen Geschwistern das Jagen lehrte, sie ernährte und dafür sorgte, daß nachts kein fremder an ihr Lager trat, aber Gorfang knurrte stetig von Rotschweif Schuld, sodaß er sich abends hinsetzte, um ein Klagelied ob der Ungerechtigkeit der Welt anzustimmen. Zu der Zeit war zum ersten Mal Rotschweifs Klagelied zu vernehmen. Es vergingen ganze Zeitalter, bis die Suche schließlich ein Ende hatte. Sumu hatte in der Zwischenzeit dem Schöpfer Eures Lebens dreizehn Kinder geboren und einige der dreizehn Kinder hatten miteinander Kinder gezeugt. Doch als Los Gorfang und seine Kinder erblickte, wurde im bang um seine Kinder und er warf einen Schutzschild um seine Sumu und seine Kinder, ob das niemand der Wölfe sie je wieder erlangen könne. Liska weinte um ihre Mutter, Gorfang erzürnte und Reißgram trottete überlegt umher, doch Rotschweif war das lange Warten satt. Seine Mutter lag nicht weit vor ihm und er sollte für immer von ihr getrennt sein. Nein, so liefe das nicht, großer Los, glaube mir. Er schritt näher an den Schutzschild heran und besah sich, was darinnen geschah. Eine Regenbogengestalt, die schönste und jüngste, reife Frau, die er erblicken konnte, erkannte seinen sehnsüchtigen Blick. Sie schwenkte ihren Kopf und sah ihm in die traurigen Augen. Sie konnte ihn nicht weinen sehen und trat näher an den Schutzschild heran.

"Komm herein, du siehst traurig aus. Ich will dich trösten."

"Ich kann nicht, ich bin aus dem Schild verbannt. Dabei will ich nur, daß meine Mutter wieder einen Wolf in ihre Arme nehmen kann."

"Wer ist Eure Mutter ?"

"Sie ist die große, schöne Frau, die vermutlich auch Euch, Licht in der Finsternis, das Leben schenkte, man nennt sie Sumu."

"Dann haben wir fürwahr die gleiche Mutter. Doch ich kann den Schild nicht lösen. Mein Vater und mein ältester Bruder halten ihn aufrecht."

"Ich bin Euer ältester Bruder."

"Ich will sehen, was ich tun kann."

Es vergingen Tage, doch der Schild wollte nicht weichen. Reißgram trottete immer noch umher. Liska hatte sich zum Schlafen gelegt und Gorfang hatte sich beim Versuch der Durchquerung des Schildes die Haare versengt, als Rotschweif plötzlich Wölfe erblickte, eine Horde von zwölf Wölfen rannte über den Leib Mutter Sumus und die Regenbogengestalt winkte ihnen hinterher und ihm zu. Sie kam nah an ihn heran und sagte in einer so schönen Stimme: "Mehr kann ich nicht tun." Rotschweif sah dem Treiben und Spielen der Wölfe hinterher. Er war wie gebannt und eine Träne lief ihm aus dem rechten Auge. So waren Sumus Töchter, auch wenn sie Los Kinder waren. Die Unschuld Mutter Sumus war größer als die Schuld des Kindermörders.Rotschweif schwor in seinem Herzen, alles zu tun, um Sumu und ihren Töchtern ein Wohlgefallen zu sein. Doch es kam schließlich der Tag, den sie alle so schwermütig erwartet hatten. Ein Mann kam an den Schutzschild heran, er besah sich Liska und er verliebte sich in die weiße Wölfin auf den ersten Blick. Er war ein machtvoller Mann und Sohn Los. Und er öffnete den Schild auf das Liska mit ihren Verwandten Einzug halten könnte. Rotschweif gab er das Land zwischen den Sicheln, auf daß er jagen könne, so viel es ihm gefiele, Reißgram schenkte er das Land des großen Waldes an den großen Strömen im Westen, auf daß auch er nie Hunger leiden solle. Gorfang wollte kein Land, er machte sich auf, um Los aufzusuchen, den er jedoch nie fand und Liska nahm er mit weit nach Norden, wo die unendlichen grünen Wiesen lagen, wo der kristallene Panzer lag, der schöner wahr, als alle funkelnden Juwelen der Welt und wollte mit ihr ein gemeinsames Leben beginnen.Rotschweif sah, daß sein Land voll von den Wolfenwesen der ewigjungen Frau war und es erinnerte ihn an die friedensreiche Tat. Er ging auf die Suche nach ihr, fand sie bei den ekelerregenden Echsen, die scheinbar ihre größte Freude ware. Rotschweif dankte der Regenbogengestalt und diese war ganz schüchtern angetan uund errötete. Rotschweif lud sie zu sich, in das Land, das ihm gegeben worden war und die Frau dankte herzlich und sagte, eines Tages werde sie genug Zeit haben, um sich ihm zuzuwenden. Doch Echsen sind verlogene Wesen und als Fräulein Tsa eines Tages den guten Herrn Rotschweif besuchte, machte sich eine eifersüchtige Echsin auf, um die Tat von Sumus Sohn und der Liebe zu Liska zu offenbaren. Die älteste Tochter Sumus war nun eher nach ihrem Vater geraten, aber auch sie war eine Freundin der Echsen und sie sandte ihre eigene leibliche Tochter, die sie mit einem der Menschen gezeugt hatte, um dem Frevel Einhalt zu gebieten. In der Zwischenzeit schenkte Fräulein Tsa den ersten Menschen im Lande zwischen den Sicheln das Leben, damit Rotschweif sich stetig an sie erinnern könne. Sie waren ganz nach ihr geraten. Beide fanden es lustig dem Spielen der Kleinen zuzusehen und Rotschweif hatte nichts, um auch diese Tat wieder gutzumachen, doch für Fräulein Tsa war es an der Zeit zu ihren geliebten Echsen zurückzukehren und der Abschied nahte. Erneut stimmte Rotschweif sein Klagelied an und er schenkte den Menschen die Kunst der Melancholie.Währenddessen war die Tochter der älteren Schwester schon weit nach Norden vorgedrungen. Liska hatte inzwischen vier kleinen Wölfen das Leben geschenkt, zwei waren bereits alt genug, um selbst die Welt zu erobern, zwei aber harrten bei ihr aus und funkelten lustig ihre Mutter an, als sich eine schwarze Gestalt von Süden näherte. Der Vater war gerade nicht zugegen, da er eine wichtige Angelegenheit mit seinem Bruder zu klären hatte.

"Ich bin Mada, Tochter der ältesten Tochter Sumus", sagte die schwarze Gestalt.

Aber Liska lächelte und sagte: "Irrtum, das könnt Ihr nicht sein, sonst wäret Ihr meine Tochter." Nun war Mada eine sehr impulsive Gestalt und in ihr brannte der Eifer ihres Großvaters, sie nahm eine Keule und schlug auf die Wölfin ein. Sie konnte sich gerade noch an die Seite werfen, doch der Hieb traf die beiden Kinder und vernichtete ihr Leben. Als Mada ihre Tat sah, da mußte sie ihren Blick abwenden, denn sie konnte es nicht ertragen, die beiden kleinen Wölfe in ihrem Blute liegen zu sehen. Da kam auch schon der Vater zurück und sah die Bluttat.

"Du, Hure des Bösen. Mir aus den Augen, weiche von mir. Du Dreck."

Mada nun kannte die Kunst der Zauberei und versuchte, möglichst unschuldig zu erscheinen. Doch der Vater blickte durch diesen Trick und wurde noch böser. Er nahm die junge Frau und schleuderte sie gegen das Himmelsfirmament. Dann stieg er auf und nagelte sie daran fest. Mada sandte ein Licht aus, damit ihr Rettung widerfahren würde, aber alle, die kamen, konnte die gewaltigen Nägel nicht lösen. Liska weinte immer noch und ihre Mutter wurde auf die einst verlassene Tochter aufmerksam. Kaum wandte sie sich der Tochter zu, da geschahen die wirresten Dinge in dem Lande auf ihrem majestätischen Leib. Mada lehrte in ihrer verzweifelten Lage die Menschen die Zauberei, um sie zu befreien oder zumindest zu rächen. Der Vater von Liskas Kindern geriet in immer größere Bedrängnis und er versuchte, Intrigen, Lügen und Flüche durch die vereinigten Heerscharen seiner Gegner fahren zu lassen, um sie zu zerschlagen, doch als sich einer seiner Brüder an dem Streit beteiligte, war für ihn alsbald der wahre Krieg entbrannt. Haßwelle um Haßwelle schlug über den Leib Sumus und brachte das Klagelied der Vernichtung mit sich. Liska heulte jeden Tag das Mal an, daß der Vater ihrer Kinder ans Firmament geschlagen hatte und begrub schließlich ihre beiden Kinder. Nun hatten sich ihre anderen beiden Kinder bereits mit den Wölfen Tsas fortgepflanzt. Sie wurden die ersten Werwölfe, doch waren sie mehr nach Liskas Gestalt denn nach der Gestalt der Menschen und Götterriesen und sie nannten sich die Weißen Heuler. Als aber der Stammesvater ihrer Sippe in Gefahr war, da schlugen sie sich auf seine Seite, obwohl er im Herzen Sumu, seine Mutter, längst verraten hatte. Aus ihnen wurden die Tänzer der Schwarzen Spirale. Mehr wollen wir von dieser schlimmen Zeit nicht berichten, nur das Rotschweif sein Klagelied anstimmte, als er zum ersten Male diese schaurigen schwarzen Kreaturen erblickte.Rotschweif hatte unterdessen ein kleines Mädchen der Götterriesen entdeckt und beobachtete sie stetig. Ihr Name ist heute kaum noch bekannt, man nannte sie Astria und sie war Ifirns Schwester. Ifirn zog oft mit ihrer kleinen Schwester durch die Lande. Und Rotschweif war meist nicht weit weg von den beiden, wenn sie einmal wieder das Land zwischen den Sicheln besuchten. Die Menschen Tsas hatten eine Stadt erbaut und Ifirns zu ihrer Schutzpatronin erhoben, Ifirnsfurt, was in ihrer Sprache in etwa Ifirsur hieß. Noch lange danach bis heute ist der Schwan ihr Wappentier geblieben. Rotschweif aber fand vor allem Gefallen an Astria und als sie alt genug geworden war, beschloß auch er Vater zu werden. Als Astria ihn erblickte, war es Liebe auf den ersten Blick. Der schönste der Silberwölfe paarte sich mit der schönsten Abgesandten der Götter. Doch ihr Vater wollte diese Verbindung nicht. Mit einem harschen Winter vertrieb er rotschweif aus dem Land und buddelte eine Feste, in deren Herz er ein eigenes Schutzschild gegen die Wölfe vergrub. Astria gebar Rotschweif zwei Söhne und eine Tochter. Und als der Winter immer noch nicht vorbeigehen wollte, da ging sie zu ihrem Vater, um sein Herz zu erweichen. Doch ihr Vater war in erster Linie der Vater ihrer Schwester und als er sie erblickte und von der Blutschande erfuhr, die sie ihm durch den Bund mit Rotschweif dargebracht habe, da stieß er sie aus dem Haus nach Norden, er sandte ihr einen eisigen Sturm hinterher, durch den sie aufrecht durchschritt, doch sie landete geradewegs in einem schwarzen Sturm der Tänzer, die in Firuns Richtung schritten, um ihn zu vernichten und ihr Leib bot ihnen eine erste Vorspeise. Sie hatten Nagrach zu ihrem Herren erkoren, Sohn Liskas und des Wyrm, den Ihr den Namenlosen nennt. Liska hatte sich inzwischen von ihrer Familie abgewandt und war zu Reißgram gelaufen, wo sie eine neue Heimstatt fand. Zusammen zogen sie mit einigen Gefolgsleuten los, um den Heerzug ihrer eigen Söhne zu stoppen.Währenddessen hörte Rotschweif von Astrias Tod. Er schickte seine Kinder zu den Menschen in Ifirsur, das er selber ob des Banns nicht mehr betreten konnte, und rannte nach Norden, so schnell er konnte, den Tod zu rächen. Wie eine Sichel fuhr er zwischen die Scharen und ließ sie keuchen, Schutz im Ehernen Schwert suchen, Liska und Reißgram und ihre Gefolgsleute kamen ihm aus dem Westen zur Hilfe, als fast alles schon getan war. Und er setzte sich vor der Höhle der schwarzen Finsternis, dem Heim Nagrachs, nieder, um auf ewig Wache zu sitzen.Doch auch dort war er Firun ein Dorn im Auge, da er ihn stetig an seine verstorbene Tochter erinnerte und er sandte ihn fort aus dem Reich der Menschen, er solle als Himmelswolf fortan sein Dasein fristen. Was für viele eine wahre Freude sein kann, war ihm eine Pein, zwischen den Sternen und nah am Mal der Mada läuft er nun verirrt umher und sucht seinen Weg zurück zum Leibe seiner Mutter. Kaum einmal stieg er seitdem durch ein Wolkentor herab, um den Menschen Hilfe zukommen zu lassen. Doch stetig singt er sein Klagelied bis ans Ende der Tage.Die Menschen in Ifirsfur zogen zunächst alle drei Kinder Rotschweifs und Astrias auf, doch Firun hieß sie, die kleinen fortzujagen, sie die Astrias Kinder sein, von einer Verbindung, die er nie gewollt hatte. Von der Tochter Rotschweifs und Astrias wissen wir, das sie überlebt hat, denn wir, die "Fänge des Rotschweif" sind ihre Nachfahren. Von den anderen wissen wir nicht viel. Es gibt die einen, kleine Rotpelze, die in der Schwarzen Sichel den Menschen nachstellen. Es gibt die anderen, die sich nach Norden vertreiben ließen, wo Liska noch stets die Oberhand hält. Wir richten in einer sternklaren Nacht unsere Ohren gen Himmel und lauschen dem Lied unseres Gründervaters, wir versuchen zu erheischen, was wir können und das ist nicht viel. Nur selten erscheint er uns und meist nur, um dem grimmen Zorn des Frostesfürsten Einhalt zu gebieten, den er selbst nicht mehr zurückschlagen kann. Denn es ist nicht allein der Eiskristall in Bjaldorn, der die Scharen zurückhält. Wir, die Kinder der Silberwölfe und Götter zugleich, sind dazu verflucht, Euch stets zu Diensten zu sein und doch immer nur auf Ablehnung zu stoßen. Doch in uns brennt ein Haß, der gezügelt werden will und das vermögt ihr nicht. Wir werden sein Klagelied weitersingen und tun, was unser Stammesvater uns befiehlt. Wir allein tragen das Erbe Rotschweifs in unseren Adern. Und wir alleine werden einst unser Land zurückfordern. Und wenn ich meine Nase in den Flyrijas halte, so schnuppere ich die Nähe dieses Tages...

Weiteres folgt bald....


Erst einmal zuück zur Geweihten(aus der Schwesternschaft der Mada !?) !