Sternentraum - Prolog (Carsten Riedel)


Fern sind wir von dem, was wir suchten. Ferner denn zuvor. Es liegt eine Tragik in Sumus Kriegern, die es uns nicht leicht macht. Wir sind das Gleichgewicht der Welt, wir sind der Haß, der einst den Wyrm ausmerzen wird und doch für jeden Schritt, den wir tun, gehen wir zwei Schritt zurück. Doch es ist nur den Sterblichen vergönnt, das Delirium zu erreichen. Uns erreicht die Gnade der Herrin nicht so bald, uns Krieger Sumus.
Angefangen hatte es alles am dritten Abend des ersten Mondes, den die Menschen den dritten Firun nennen. Es war eine kalte, grimmige Nacht in den Wäldern. Nichts hielt mich, gar nichts bei meinen Wolfsbrüdern in den zernagten Wäldern, die einst eine große Brutstätte unserer Art darstellten. Nein, diese Nacht mit ihrem gleißenden vollen Mal unserer Schwester Mada, wollte ich bei einem warmen Kaminfeuer verbringen. Lange schon hatten die Sterblichen einen solchen grimmigen Winterfürst erlebt, d.h. die letzten die geblieben waren und die neuen Streiter, die das Land voller neuer Ehrfurcht vor eine neue Erweckung brachten. Stürme tosten durch die Täler der Sicheln, als würden sich die Herren der Lüfte vor Freude kaum retten könnten, ein jeder Fluß stieg in seinem Bett, um dieses Gefühl der Elemente auch in sich aufzusaugen. Es war wie ein neuer Frühling, frei von den Geistern, die unsere Herrin plagten. In der Tat waren auch wir wie frisch erkoren, frei von der Müdigkeit, die man über uns gebracht hatte und ich spürte zum ersten Mal wie das Blut in seinen wahren Bahnen pulsierte, der Zorn wallte, als ich an diesem Tage den "Bärenkrug" in Firunen betrat.

"Welch grimmer Frost draußen herrscht !", fluchte ich beim Eintreten in die von einigen Fackeln erhellte Wirtstube.Es waren wohl an die zehn Menschen in dieser Schenke um die Abenddämmerung.Von rechts antwortete mir ein gut gemeintes Lachen. Ein hagerer Mann saß dort und war gerade damit beschäftigt, eine neue Pfeife zu stopfen. Sein dicker Biberpelz reichte ihm bis zu den Knien und er antwortete mir.

"Jaja, dieser Tage ist er ein grimmer Fürst, unser Herr Firun, ein grimmer Fürst..."

Ich gesellte mich zu ihm und mit dem wenigen Gold was ich besaß, lud ich ihn zu einem Tranke Bjaldorner Waldschrat ein. Dem Wirt drückte ich die goldene Münze in die Hand und machte ihm deutlich, daß er sehr wohl sein "dreckiges" Silber behalten könne und es ihm zustünde, mich damit über den Abend zu bringen. Das entsprach wohl auch seinem Willen, denn er grinste vergnüglich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.Wir beide, der Bibermann und ich, saßen uns lange Zeit schweigend gegenüber, er reichte mir ab und an seine Pfeife und der Wirt brachte uns eine ordentliche fleischige Brühe. Erst als sich zwei Stunden später die Schenke gefüllt hatte und uns zwei erbärmliche Sterbliche mit ihren Gedanken langweilten, weil kein anderer Platz in der Schenke war, wurden wir unwillkürlich in ein Gespräch verwickelt.Die Frau war wunderschön, lange schwarze Haare mit einer silbernen Strähne, ihre weiße Kutte, die sie unter einem dichten Schwanenkleid trug war mit vielen Glasperlen besetzt, die ebenso das Zeichen eines gleitenden Schwans trugen. Eine mondsilberne Kette mit einem großen Bergkristall zierte ihre kalkweiße, unschuldige Haut, die sie über den wohlgeformten Brüsten ungeziemt zur Schau trug. Ihr männlicher Begleiter war ihr krasses Gegenteil, silberbewehrt mit funkelnden Klingen, den straffem Lederpanzer und dicken Pelzstiefeln.

Wenn Ihr wissen wollt, wie die Geschichte weitergeht, dann mailt mich an und ich schicke es Euch zu


Zurück zum Tempel !