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Vita Ordinis

(Der Ordensalltag)

Der Ordo Defensores Lecturia ist in der Öffentlichkeit in erster Linie bekannt durch sein Eingreifen gegen schwarzmagische Umtriebe oder durch Schutzeinsätze und Rechtsbeistand, wenn eine Akademie oder ein einzelner Magus in Bedrängnis geraten ist. Nun herrscht natürlich nicht jeden Tag ein solcher Ausnahmezustand, der ein energisches Eingreifen des ODL erforderlich machte. Wie also sieht der normale Ordensalltag aus? Was sind die "Grauen Garden" und wer darf wem Befehle geben? Und nicht zuletzt: Wie verhält es sich mit Familienangehörigen der Ordensgeschwister?

Tagesablauf

Der ganz normale Tagesablauf eines Ordensmitglieds hängt entscheidend von seinem Amt, seinem Grad und natürlich auch von dem Ort ab; Nicht nur aufgrund der variierenden Bewohnerzahlen, sondern auch, weil unterschiedliche Problemstellungen an den Orden herangetragen werden. Was aber tun Ordensgeschwister nun, wenn nicht gerade Krieg herrscht oder Verteidigung gefordert ist?
Die meiste Zeit wird im Ordenshaus darauf verwendet, sich für den fiktiven Einsatz bereit zu machen. Das bedeutet nichts anderes, als sich ständig und immer wieder im Übungskampf mit Waffen zu messen, sein Wissen über magische Phänomene, Zaubertechniken und -gesten zu mehren und die Kenntnisse der rechtlichen Grundlagen zu vertiefen. Einen festen Stundenplan gibt es in der Regel nicht, da man von den Ordensgeschwistern verlangt, ihre Lücken selbtständig zu erkennen und zu füllen. Die höheren Grade achten mit darauf, dass ein ausgewogenes Verhältnis in der Ausbildung gewahrt bleibt.
Neben dem Basisdrill, der in kleinen Gruppen oder auch einzeln stattfindet, kommt es gelegentlich auch zu Diskussionsrunden oder Seminaren. Diese dienen dazu, wichtige Neuigkeiten, Forschungergebnisse oder Beobachtungen bekanntzumachen und im Gespräch zu erfassen. Im Normalfall sind diese Veranstaltungen als Angebot zu verstehen, bei wichtigen Themen wird extra auf die erwünschte Teilnahme aller Anwesenden hingewiesen.
Weitere Zeit wird darauf verwendet, andere kreative Arbeiten zu erledigen: Das Anfertigen von alchimistischen Substanzen, Pflege der in den Magazinen gehüteten Materialien, Reparaturen sowie nicht zuletzt auch das Erledigen von Auftragsarbeiten - eine der Einnahmequellen des Ordens. Ein Teil solcher handwerklichen Arbeiten wird natürlich von den Bediensteten übernommen. Wo immer jedoch magiekundliches Wissen erforderlich ist, sind die Ordensgeschwister selbst gefragt. Ist das Tagwerk dann erledigt, kann der Gardist, sofern er nicht zu den Wachhabenden oder der Bereitschaft gehört, frei über seine Zeit verfügen.
Etwas differenzierter verhält es sich mit dem Alltag der Ordenshausleitung. Hier tritt an die Stelle der täglichen Übungen mehr die Forschungsarbeit - teils im Interesse des Ordens, teils auch aus eigenem Interesse. Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch ein Ordensmeister sich gelegentlich im profanen Stabgefecht üben würde - nur eben seltener. Doch die Zeit eines Kapitulars oder Ordensmeisters wird so oder so nicht lang. Die Verwaltungsaufgaben, die ein Amt mit sich bringt, erfordern schließlich auch ihre Aufmerksamkeit und Zeit.
Ordenshäuser und Ordensburgen machen da keinen großen Unterschied, nur dass die Verwaltung einer Provinz noch mehr Arbeit mit sich bringt. Hinzu kommen nur die Kundschafter, die sich in der Regel aber nicht an der Burg aufhalten und ihren Tagesablauf sowieso nach eigenem Gusto einteilen können. Doch auch die Exploratores müssen sich dann und wann einiger intensiver Lektionen unterziehen.

Die Grauen Garden

Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass die Stärke des Ordo Defensores Lecturia nicht im Aufmarsch größerer Verbände liegen kann. Zwar wird der Orden auch in Zukunft, so das Schicksal es verlangt, seinen Beitrag in offenen Schlachten leisten, wenn es um die Abwehr feindlicher Scharen geht. Die optimale Vorgehensweise, so hat sich gezeigt, liegt jedoch in der Aktion kleinerer Einheiten, der sogenannten Grauen Garden.
Eine Graue Garde besteht meist aus fünf Ordensmitgliedern, wobei die Zahl je nach Aufgabe auch deutlich abweichen kann. Gleichwohl die Sollstärke eines Hauses mit einer festen Zahl von Garden rechnet, handelt es sich nicht um eine feste Konstellation von Personen, vielmehr wird eine Garde für jede Mission individuell zusammengestellt, um die speziellen Vorzüge der Gardisten optimal nutzen zu können.
Diese flexible Zusammenstellung hat zwar den Vorteil, individuelle Begabungen nutzbringend zu kombinieren, geht andererseits aber zu Lasten der Routine, die ein eingespielte Gruppe schnell aufbauen würde. Es obliegt letztlich dem Ordensmeister, Fachwissen und Routine gegeneinander abzuwägen. Standardeinsätze zum Personenschutz oder Wachdienst erfordern z.B. keine wirklichen Spezialkenntnisse.
Da eine Graue Garde immer auch den ODL als Magierorden repräsentiert, gibt es bei Einsätzen in der Öffentlichkeit die zwingende Notwendigkeit, dass wenigstens einer der Entsandten ein Magier sein muss. Hier reibt sich die Wirklichkeit ein wenig mit der theoretischen Gleichberechtigung zwischen Laien und Magiern im ODL: Befehlsführer der Grauen Garde ist allein der Gardiarch, ein Amt, das nach dem Gleichheitsprinzip auch ein Laie bekleiden kann. Gerade bei gildenrechtlichen Auseinandersetzungen akzeptieren manche Konfliktparteien jedoch nur einen Magus als Ansprechperson, so dass hier mitunter peinliche Kompetenzdebatten resultieren könnten. So kommt es, dass die Ordensmeister in der Regel doch wenigstens einen Magier bevorzugt zum Gardiarchen ausbilden.

Befehlsstruktur

Eine nicht ganz unwichtige Frage ist die der Befehlsgewalt und der Kompetenzen. Es geht schlicht nicht an, dass Mitglieder im Einsatz - womöglich noch in der Öffentlichkeit - erst darüber debattieren müssen, wer wann das Sagen hat. Um solche denkbar peinlichen, im Einzelfall sicher auch gefährlichen, Streitigkeiten gründlich auszuschließen, wird in der Ausbildung auf die Befehlsstruktur besonderen Wert gelegt.
Die Graue Garde: Die Graue Garde untersteht im Einsatz dem Gardiarchen. Fällt dieser während des Einsatzes aus, so fällt die Befehlsgewalt an den höchsten Mitgliedsgrad, bei Gleichheit gewinnt der anwesende Magus Vorzug. Gibt es keinen Solchen, muss die Diensterfahrung entscheiden. Ist ein höherer Amtsträger oder höherer Mitgliedsgrad (z.B. ein Adiutor) selbst Teil der Garde, geht die Befehlsgewalt automatisch an diesen über.
Bei einem Zusammentreffen der Garde mit einem außenstehenden höheren Mitgliedsgrad, geht die Befehlsgewalt nur dann an diesen über, wenn es sich um eine Person handelt, die dem Vorgesetzen, der den Einsatz befohlen hat, übergeordnet ist. Diese sind in der Regel der vorgesetzte Ordensmeister, Großmeister, Großscholar oder Großkapitulare.
Im Ordenshaus: Die primäre Rangordnung richtet sich hier nach dem bekleideten Amt. Der Ordensmeister kann jederzeit und jedem Mitglied Befehle erteilen, ebenso auch eine beliebige Befehlshierarchie innerhalb einer speziellen Gruppe für eine definierte Aufgabe bestimmen. Ist der Ordensmeister abwesend, fällt der Oberbefehl automatisch an den Marschall, sofern der Ordensmeister keine andere Verfügung getroffen hat. Ist der Marschall ebenfalls verhindert, folgen der Reihe nach der Kämmerer, der Justiziar und der Archivar. Selbige Reihe gilt auch auf Provinzebene, nur dass hier der Großscholar noch vor dem Großmarschall steht.
Kapitulare haben wiederum Befehlsgewalt über die niedrigeren Amtsträger, müssen bei langfristigen oder gefährlichen Aufgaben jedoch Rücksprache mit dem Ordensmeister halten. Weitere Befehlsbefugnisse in Hinsicht auf (Garden-)Einsätze außerhalb des Hauses bestehen nicht. Intern (also bei Alltagsaufgaben, wie Waffenpflege, Botendienste etc.) entscheidet jeweils das Amt vor dem Mitgliedsgrad.
Auch im Ordenshaus gilt: Befehle können widerrufen werden von dem Befehlsgeber vorgesetzten Personen, insbesondere der Provinzleitung. Auf Provinzebene verhält es sich etwas anders, da es keine Einzelperson gibt, die dem Großmeister übergeordnet wäre (Näheres dazu auch im Abschnitt Ordensleitung unter Structura).
Sonderfälle: Kommen aus irgendeinem Grund Ordensangehörige verschiedener Provinzen zusammen (z.B. während eines Ordenskonvents), so entscheidet vorrangig der Grad der Mitgliedschaft ungeachtet des Amtes über eine eventuelle Weisungsbefugnis in alltäglichen Dingen wie z.B. Weitergabe von Informationen, Botendienste, Bedeckung, Wachdienst. Längerfristige oder gefährlichere Aufgaben erfordern die Erlaubnis des zuständigen Ordens- oder Großmeisters.

Orden und Familie


Mitglied im Ordo Defensores Lecturia zu sein, ist keinesfalls gleichbedeutend mit Keuschheit und Askese. Das beste Beispiel dafür ist wohl der Hochmeister selbst. Wie aber lässt sich das Familienleben mit dem Orden in Einklang bringen?
Für Mitglieder des äußeren Zirkels ist der Arbeitstag ebenso einfach geregelt wie in anderen Berufen auch, so dass die Familie - in Friedenszeiten - ein recht regelmäßiges Leben führen kann. In Krisenzeiten oder bei längeren Missionen sieht das allerdings anders aus. Oftmals geschieht es daher auch, dass traviaverbundene Mitglieder ihren Abschied nehmen und den Orden verlassen.
Für Mitglieder des inneren Zirkels besteht diese Möglichkeit jedoch im Normalfall nicht. Für die höheren Dienstgrade ist daher oft die Möglichkeit geschaffen, dass Familienangehörigen Wohnraum in der Nähe der Ordensniederlassung bereitgestellt wird. In sehr seltenen Fällen mag es auch Räumlichkeiten innerhalb des Ordenshauses geben - in der Regel jedoch nur für die Familien des Ordensmeisters oder der Kapitulare.
In den meisten Ordenshäusern ist den Familienangehörigen der Zugang zum Haus mit den angemessenen Einschränkungen jederzeit möglich, solange der Dienstablauf nicht behindert wird. Die Entscheidung obliegt letztlich dem Ordensmeister. In Krisenzeiten werden die Angehörigen schon aus Sicherheitsgründen jedoch meist nicht geduldet. Letztlich muss man sich jedoch im Klaren sein, dass die Mitgliedschaft im Orden Gefahren mit sich bringt und oftmals auch längere Zeiten der Abwesenheit und somit der Trennung von der Familie bedeutet. Es ist daher kein Wunder, dass viele insbesonders höhere Mitgliedsgrade den Traum von der Gründung einer Familie frühzeitig begraben haben.

Übersichten und Zusammenfassungen

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