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Rahjanka Bellamanda

(Marschallin zu Belhanka)

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Fortes fortuna adiuvat - Dem Mutigen hilft das Glück.
Nicht immer trug die Marschallin den wohlklingenden Namen, unter dem sie heute bekannt ist. Geboren wurde sie in Vinsalt, als Tochter einer Straßendirne. Schon früh war sie auf sich allein gestellt, und ihr Leben war nicht leicht, das wissen die Götter. Mit Aushilfsarbeiten und kleinen Diebereien hielt sie sich mehr schlecht denn recht über Wasser. Doch sie war nicht dumm, und sann auf einen Ausweg aus dem elenden Leben.
Schließlich kam ihr der Zufall zur Hilfe, in Form eines durchgebrannten Pferdes, das ihr förmlich in die Arme lief. Sicher hätte sie das edle Tier heimlich verkaufen können, was ihr für mehrere Monate die Existenz gesichert hätte, doch hätte ihr dies nicht nur gehörigen Ärger mit der Stadtgarde eingebracht, wenn es herausgekommen wäre, sondern irgend etwas sagte ihr auch, dass es vielleicht günstiger für sie sei, wenn sie den Träger des Wappens am Zaumzeug herausfinden würde.
Bei diesem handelte es sich um einen jungen Edelmann vom Lande, der überglücklich war, sein kostbares Reittier wieder zu bekommen. Statt einer Belohnung überredete sie ihn, sie in seine Dienste aufzunehmen. So verbrachte sie die nächsten Jahre als Pferdepflegerin auf einem reichen Gutshof. Dies war zwar schon ein erheblicher Fortschritt zu ihrem bisherigen Leben, aber immer noch nicht das, was sie sich erträumt hatte.
Eines Tages kam Besuch auf den Hof. Nicht die üblichen Adligen, die sich zu einer Teegesellschaft oder einem Jagdfest einfanden, sondern Alisander Falfallaya, ein Vetter des Gutsherren, der diesen einige Zeit besuchte. Als Pferdeliebhaber verbrachte er viel Zeit im Stall, wobei sich auch die eine oder andere Plauderei mit der Stallmagd ergab, die inzwischen zu einer hübschen jungen Frau herangereift war. Dies war übrigens auch der Zeitpunkt, zu dem sie sich ihren neuen Namen zulegte, so dass im Orden über ihr Vorleben kaum etwas bekannt ist. Jedenfalls konnte sie Alisander so viel über seine Gemeinschaft entlocken, dass es ihr als eine vielversprechende Chance erschien, und ihren Charme derart einsetzen, dass er sie mit nach Belhanka nahm, wo sie um Aufnahme in die Reihen des Ordens bat.
Zunächst diente sie als gewöhnliche Ordenskämpferin, die sich zwar nicht durch übermäßig guten Umgang mit der Waffe, jedoch durch Ehrgeiz, Eifer und einen wachen Verstand auszeichnete. Lesen, Schreiben, Magiekunde und ähnliches waren zwar Dinge, in denen sie nie zuvor unterwiesen worden war, die ihr jedoch leicht zufielen.
Bald schon übernahm sie mehr Verantwortung und wurde Rittmeisterin, wie man zu Belhanka diejenigen bezeichnet, die für die Pferdezucht zuständig sind. Als schließlich vor zwei Jahren der Marschall aus Altersgründen von seinem Amt zurücktrat, bewarb sie sich für diese Stelle. Die Ordensleitung zweifelte zunächst noch an ihrer Befähigung, doch Rahjanka hatte sie schnell überzeugt, dass sie durchaus im Stande sei, sich die fehlenden Qualifikationen schnell anzueignen - womit sie recht behalten sollte.
Die Marschallin ist eine energische Person. Kleine Unsicherheiten, die sich auf Grund mangelnder Vorbildung immer mal wieder einschleichen, überspielt sie mühelos mit ihrem Charme, wenn es sein muss aber auch durch plötzliche Anfälle von Autorität. Sie scheut sich nicht, in Problemfällen um Rat zu fragen und diesen auch zu beherzigen, allerdings neigt sie dazu, sich dann im Erfolgsfall auch mit den fremden Federn zu schmücken. Im großen und ganzen ist sie ihrer Tätigkeit jedoch durchaus gewachsen, da wirkliche militärische Einsätze hier doch eher selten sind.