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Argon von Weidenbrück

(Magister Ordinis Vadi Perainiensis)

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Portrait des OrdensmeistersAls Sohn eines reichen Kaufmanns aus dem schönen Darpatien und Abgänger einer der angesehensten Kadettenakademien des Mittelreiches, war seine Zukunft in der Armee des Kaiser vorauszusehen. Fähnrich, Leutnant, Hauptmann, später einmal Oberst, vielleicht sogar Marschall. Doch das Schicksal und die Götter hatten anderes mit dem jungen Offizier vor.
Obwohl in mehreren Kriegen durch besondere Verdienste ausgezeichnet, reichte er in seinem zehnten Dienstjahr den Abschied aus der Armee ein. Seine Beweggründe hat er nie ganz ausformuliert, doch spricht man, dass es mit seinem Führungsversagen dem 11ten Banner des irregulären Garderegiments Löwengarde am besagten Tag der Löwin gegenüber zusammenhängt. Hinter vorgehaltener Hand heißt es auch, dass er sich die Schuld am Tod seines Adjutanten gibt, ebenso sind Worte wie Feigheit zu vernehmen. Doch was dran ist, vermag heute keiner mehr zu sagen.
Nach seiner Dienstzeit kehrt Argon dem Mittelreich den Rücken zu. Die Jahre der Wanderschaft gingen ins Land, ohne dass er einen Platz gefunden hatte, an dem er leben wollte, an dem er glücklich sein könnte, bis der Herr Boron ihn holen würde. Und so zog er weiter, bis zu jenem schicksalhaften Tag in Al' Anfa, wo sein Leben eine neue Wendung erfahren sollte.
Nur wenige heute noch lebende Personen wissen um diese Ereignisse, die sich dort damals zugetragen haben und kaum einer wird die Tätowierung über seinem rechten Auge als Jägerzeichen eines Mohastammes deuten können. Bisher hat nur der Großmarschall zu Vallusa Argon offen auf dieses Ehrenzeichen angesprochen und eine eindeutige Erklärung dazu bekommen.
Weniger geheimnisvoll ist sein Zusammenstoß mit dem Orden der Grauen Stäbe zu Perricum. Auf seiner Heimreise von Al'Anfa vermochte er auf halben Wege einen Angriff auf einen jungen Magus abzuwenden, der danach bereitwillig das Angebot annahm und einige Tage weiter mit Argon reiste. Dieser junge Mann war Lordarion ya Sandro, ein Abgänger der Bannakademie zu Fasar und Explorator des ODL. Die wenigen Tage, die sie miteinander verbrachten ließ beide Männer Freunde werden und einige Monde später schloss Argon sich dem Orden an. Sein Weg im Orden führte ihn zuerst an die Ordensburg zu Anchopal, wo er als Wache seinen Dienst verrichtete, jedoch wurde man schnell aufmerksam auf seine Fähigkeiten und bald darauf bildete er bereits Leibwächter für den Großmeister aus.
Argons Berufung in den inneren Zirkel war dann eher eine Formsache, als eine Frage der Überzeugung. Als auf dem Konvent des Ordens zu Anderstein Magister ya Sandro zum Magister Ordinis ernannt wurde, zog er mit seinem alten Freund nach Fasar, wo er den Posten des Marschalls übernahm. Dort begann er dann mit der Ausbildung von Grauen Garden, die auf Geheiß der vier Großmeister in Anderstein aus der Taufe gehoben wurden.
Sechs Götterläufe gingen ins Land und Argon erkannt die Zeichen der Zeit zu spät. Sein langjähriger Freund war ein Schoßkind des Großmeisters Tarlisin von Borbra geworden und seine Heirat mit dieser stummen Magistra verstärkte Argons Abscheu nur noch mehr. Und so verwunderte es ihn nicht im geringsten, als er eines Tages den Befehl bekam, seinen Posten zu räumen und gen Perainefurten zu reisen, wo er als Berater tätig sein sollte. Begleitet wurde er von Soror honoria et dedicata Adepta maior Aldriane ya Travell und Frater regularius maior Serkan ben Brahim. Aus der Beratertätigkeit wurde das Amt des Marschalls, daraus die Leitung des Ordenshauses.

Der Magister Ordinis zu Perainefurten ist als ruhiger und ausgeglichener Mensch bekannt, der aber dennoch in der Lage ist, seinen Garden Feuer unterm Hintern zu machen. Seine Worte können dann leicht in die Sprache des Volkes fallen, so dass er mit Gewissheit sagen kann, dass jeder seiner Gardisten ihn versteht. Doch selten handelt er aus dem Bauch heraus, unbedachte Schritte liegen ihm fern.
Seine Gutgläubigkeit jedoch hat er schon seit langem verloren und nicht alles, was er hört, erscheint ihm wahr, doch in jeder Geschichte steckt ein Funken Wahrheit und er ist klug genug, diesen Dingen vorzubeugen. Sieht man den Ordensmeister, so trägt er meist ein Kettenhemd und darüber das rote Skapulier des Ordens. Die weite Unterrobe in der grauen Farbe legt er nur selten an, vorwiegend zu besondern Anlässen. Oft trifft man ihn auch, während er seine Garden trainiert. Und dann vermag das ungeübte Auge ihn kaum von diesen zu unterscheiden.

Meisterinformationen:
Ordensintern gehört der Magister zu den größten Kritikern des Hochmeisters, seine Abneigung gegenüber Tarlisin ist sprichwörtlich geworden. Er scheut sich keiner Diskussion mit und über diesen, dabei bleibt er jedoch stets ruhig und gefasst. Denn wenn er eins sicher weiß, dann, dass er dem Orden ewig Treue geschworen hat - und dieser Hochmeister ist nicht der Orden. Doch weiß er auch, dass seine offene Abneigung seinen Aufstieg im Orden erheblich erschwert hat und das auch weiterhin tun wird, so dass sein Traum als Ordensmeister den Titel des honorius et spectabilis zu bekleiden eher ungewiss scheint.